Vor rund einem Jahr fiel der offizielle Startschuss für die zweite Stufe des Glasfaser-Ausbauprojekts, das die swa gemeinsam mit M-net realisieren. Die neu erschlossenen Haushalte haben somit Anschluss an eine leistungsstarke und zukunftssichere Internet-, Telefon- und TV-Versorgung mit Bandbreiten von aktuell bis zu einem Gigabit pro Sekunde. Ab Mai werden die Bauarbeiten zur Verlegung der neuen Glasfaserkabel für rund 800 Haushalte in Oberhausen Nord und der Rosenau fortgesetzt, anschließend folgt der Ausbau in Göggingen. Die derzeit laufende zweite Ausbaustufe umfasst rund 15.500 Wohn- und Gewerbeeinheiten, insgesamt werden bis 2027 dann schnelle Glasfaseranschlüsse in rund 37.000 privaten Haushalten und Gewerbeobjekten verfügbar sein.
Seit der COVID-19-Pandemie nutzen die Menschen das Internet zum Surfen, Arbeiten, Streamen und Spielen intensiver als je zuvor. Dementsprechend ist auch der Bedarf an schnellen und leistungsfähigen Datenleitungen massiv gestiegen. Für swa Geschäftsführer Alfred Müllner steht fest: „Mehr denn je ist der Glasfaserausbau heute eine Frage der kommunalen Daseinsvorsorge, die wir als Stadtwerke sehr ernst nehmen. Wir sind froh, dass wir mit unserer Tochter M-net schon seit vielen Jahren in der Lage sind, ein eigenes leistungsstarkes Netz auf- und auszubauen. Dabei unterstützt der Glasfaserausbau außerdem neue technische Lösungen, wie beispielsweise Smart Home oder Smart Metering, also den Einsatz moderner Strommesssysteme, und fördert somit die Digitalisierung in Augsburg auch in weiteren gesellschaftlichen Bereichen und Geschäftsfeldern.“
Glasfaser für 15.500 Wohn- und Gewerbeeinheiten
Im Rahmen der zweiten Glasfaser-Ausbaustufe erhalten bis 2027 mindestens 14.000 private Haushalte und 1.500 Gewerbeeinheiten hochmoderne Telefon- und Internetanschlüsse. Dabei werden insgesamt zwölf bestehende Stadtgebiete sowie vier Neubaugebiete von den swa neu mit Glasfaserleitungen erschlossen. Der Anschluss der insgesamt rund 1.800 Gebäude erfolgt in mehreren Ausbau-Abschnitten. Dazu gehören – gesamt oder in Teilen – die Gewerbegebiete Oberhausen Nord und Lechhausen Ost, die Gebiete Brückenstraße, Holbeinstraße, Kesterstraße, Hunoldsgraben, Bäckergasse, Webereck, Spitalgasse, Bismarckviertel, Antonsviertel (westlich der Gögginger Straße), Depotstraße, Volkhartstraße, Von-Parseval-Straße, Wertachstraße, Flughafen Mühlhausen, Firnhaberstraße und Werderstraße. Ebenso werden die Neubaugebiete Haunstetten Südwest, Uni Klinikum, Dehner Areal und das Gaswerk Areal von Beginn an mit Glasfaser versorgt.
Bereits seit 2006 arbeiten die swa gemeinsam mit M-net am Glasfaserausbau in Augsburg. Bis heute wurden bereits rund 21.500 Wohn- und Gewerbeeinheiten mit Highspeed-Internetanschlüssen versorgt. Nach Abschluss der zweiten Ausbaustufe werden insgesamt über 37.000 Wohneinheiten in Augsburg vom neuen Glasfasernetz profitieren.
Glasfaser: zuverlässig und nachhaltig
Im Vergleich zu herkömmlichen Übertragungstechnologien bietet die Glasfaser zahlreiche Vorteile. „Neben der höheren Bandbreite ist auch die Geschwindigkeit der Signalübertragung deutlich größer. Eine geringe Signalverzögerung, die sogenannte Latenz, ist vor allem für Gamer oder bei Cloud-Anwendungen ein entscheidender Faktor. Darüber hinaus ist die Übertragung von Licht deutlich energieeffizienter als die elektronische Datenübermittlung – das Glasfasernetz trägt also zur Reduktion des CO2-Ausstoßes bei“, erklärt Dr. Hermann Rodler, der Technische Geschäftsführer von M-net. Im Gegensatz zu Kupferleitungen ist das Glasfasernetz zudem völlig unempfindlich für elektromagnetische Strahlung und somit um ein Vielfaches zuverlässiger und sicherer als andere Übertragungstechnologien.
Surfen mit bis zu 1 Gbit/s – und darüber hinaus
Grundsätzlich kommen beim Glasfaser-Ausbau in Augsburg zwei Anschlussvarianten zur Anwendung: Bei FTTB (Fiber to the Building) wird die Glasfaser bis in den Gebäudekeller verlegt, und M-net nutzt anschließend die bereits vorhandenen Telefonleitungen im Haus. Dazu wird ein optisch-elektrischer Wandler installiert, der die Lichtsignale aus dem Glasfaserkabel in elektrische Impulse für die bereits bestehenden Kupferleitungen umwandelt, die in die Wohnungen führen. Dabei setzt M-net mit G.fast modernste Übertragungstechnologie ein, die an jedem Anschluss im Haus Bandbreiten bis zu 1 Gbit/s (1.000 Mbit/s) ermöglicht. FTTB bietet sich in erster Linie zur kostengünstigen Erschließung von Bestandsbauten an, ist letztlich jedoch eine Brückentechnologie hin zu FTTH, also Fiber to the Home.
Bei FTTH reichen die Glasfaserkabel bis in die einzelnen Wohnungen und Büros, weshalb diese Ausbauvariante noch leistungsfähiger und energieeffizienter ist. Überall, wo es heute schon möglich ist, setzt M-net auf FTTH. Denn in Zukunft sind über diese Infrastruktur noch deutlich höhere Datenraten ohne weitere Ausbaumaßnahmen möglich.