Wie bist Du auf das Engagement gekommen?
Mein Herz hängt schon immer am Fußball, leider musste ich meine „Karriere“ (sofern man das so nennen kann) verletzungsbedingt schon sehr früh beenden. Nach etlichen erfolglosen Comeback-Versuchen habe ich meine Fußballschuhe vor zwei Jahren vernünftigerweise nun endgültig an den Nagel gehängt. Das Vereinsleben und das Gefühl Teil eines Teams zu sein, habe ich seither immer sehr vermisst. Ich habe schon länger drüber nachgedacht mich als Trainer zu engagieren, trotz dessen war alles nicht geplant. Offensichtlich habe ich meinen ältesten Sohn mit meiner Fußballbegeisterung angesteckt, denn er spielt seit 2 Jahren selbst hochmotiviert im Verein. Letztes Jahr stand die Mannschaft ohne Trainer da, also haben wir uns spontan entschieden als Trainer einzusteigen.
Wie läuft so ein Engagement ab?
Zum einen geht es logischerweise darum die Jungs und Mädels zu trainieren und bei den Spielen zu coachen. Normalerweise trainieren wir 2-mal in der Woche. Bei den kleinsten finden Spiele bzw. Turniere noch sporadisch statt. Dies gilt es alles vorzubereiten, damit alles gut organisiert abläuft, die Kinder Spaß haben und wir sie altersgerecht trainieren.
Es geht aber nicht nur um die „Arbeit auf dem Platz“. Wir als Trainer sind auch gleichzeitig Manager und Organisatoren, das nimmt mindestens genauso viel Zeit in Anspruch. Wir kümmern uns um Neuzugänge, sind Ansprechpartner für die Eltern und verantwortlich für Spielvereinbarungen und Turniere.
Was bewegt Dich am meisten bei dem Engagement?
Ich trainiere mit einer G-Jugendmannschaft die allerkleinsten im Alter von 4-6 Jahren. Das sind ca. 25 Mädels und Jungs, bunt gemischt aus sehr ambitionierten Kickernund Kindern, die zum ersten Mal mit Sport und Fußball in Berührung kommen. Das alles unter einen Hut zu bringen und den sehr unterschiedlichen Ansprüchen jedes einzelnen gerecht zu werden, ist eine tolle Herausforderung, die richtig Spaß macht. Der Job ist also eine Mischung aus Trainer, Erzieher und Raubtierbändiger.
Bei der ganzen Sache geht es aber nicht nur um Fußball und die dazu erforderlichen Fähigkeiten wie Schießen, Passen, Stoppen, Laufen und Spielregeln. Am wichtigsten ist, dass die Kids viel Spaß beim Spiel und Bewegung im Freien haben und mit unserer Hilfe entwickeln. Außerdem lernen sie spielerisch Disziplin und Teamgeist, was ihnen in ihrer Zukunft in allen Bereichen ihrer Entwicklung sehr weiterhelfen kann. Und genau das den kleinsten zu vermitteln und jeden Tag Entwicklungen zu sehen, ist sensationell.
Aber wisst ihr was unbezahlbar ist? Das Leuchten in den Augen der Kids zu sehen!!! Egal, ob wir uns gerade auf dem Platz befinden oder sie „ihren Trainer“ in der Stadt treffen, das berührt mich jedes Mal aufs Neue.